Takara
22.09.2013 (Kommentare: 1)
Einsatzbericht an den Herrn General Armand Ketar des
Tosakischen Heeres über die Expedition im Königreich Takara
Pataras zum Gruße mein hochverehrter Herr General. Wir schreiben den 22. Tag
des 9. Mondes im Jahre 712 nach Johann Bertram von Tosak. Ohne auf euer letztes
Sendschreiben an den Herrn Leutnant Hazle und mich Antwort nehmen zu wollen,
versuche ich nüchtern von den Ereignissen der sogenannten Expedition ihrer
königlichen Hoheit Mirinda Esta Lupanis zu Takara nach Garodien Stellung zu
nehmen.
Bereits auf dem Weg der Expedition begegneten wir neben üblichem Gesinde wie
Banditen und Bettlervolk auch einer Gruppe Gerüsteter, die sich als Söldner
bezeichneten und Wegezoll verlangten. Das Spiel wurde rasch durchschaut, als
wir nach Ihren Papieren fragten, schlugen wir das Diebespack sogleich nieder.
Auf dem weiteren Weg sahen wir allerlei magische Perversionen, wie leuchtende
Kugeln, Brettspiele die mit sich selbst spielten und einen Schreinraum, der
Menschen ihrer klerikalen Magie beraubt. Von den Strapazen dieser Reise
ermattet, doch ohne Jammern wie es Manier im glorreichen Tosakischen Heer ist,
trafen wir auf einen Handelsposten. Überraschenderweise erfuhren wir dort, dass
es für eine schlichte Übernachtung in dem Handelsposten notwendig ist, eine ganze
Handelslizenz zu erwerben. Der Leutnant deligierte diese Aufgabe
wohlwissentlich an den Soldaten Ulmann Armenstein, der eine solche zu
vortrefflichen Konditionen erwarb. Der Leutnant und meine Person brachten
derweil in Erfahrung, dass der Posten von Sklavenjägern bedroht wird, die
geradezu selbstmörderisch wiederholt den Posten angriffen und Menschen
entführten. Auch hörten wir von dunklen Elfen mit vernarbten Gesichtern die im
Walde lebten. Leider trafen wir aber nicht auf die Späher Soldat Morvin Duriel
und Rekrut Yorvynn Silberblatt die bereits im Handelsposten Stellung bezogen
haben sollten. Der Leutnant und ich waren uns aber auch einig, erst zum
kommenden Tage eine Suche beginnen zu können. Dafür schicktet Ihr uns aber in
eurer Weisheit Weibel Lormi Erdfeuer mitsamt des Zwergischen Genossen Soldat
Alvis Erzhammer. Wahrlich ein günstig gewählter Zeitpunkt Herr General. Sie
brachten auch eure Depesche unversehrt zum Herrn Leutnant, und danach in die
meinen Hände. Ohne jetzt ausführlich zu eurem Sendschreiben Stellung nehmen zu
wollen, werde ich Tosak stets in dem Dienstgrad dienen, wie es euch als Bestes
dünkt - und wenn dies nach eurem Denken als Leutnant in Ausbildung ist, so
werde ich diese Ehre demütig antreten. Der Herr Leutnant entschied, mir diese
Ehre zu anderem, günstigeren Zeitpunkt zukommen zu lassen.
Ermattet von dererlei Geschichten bezogen wir in einer taktisch günstig
gewählten Hütte Quartier. Die Einteilung der Nachtwache erfolgte ordnungsgemäß,
und die Männer waren gar zu Müde um abends noch Ihren Tagessold in Empfang zu
nehmen. Doch blieb die Nacht schlaflos, denn Geister, erst rastlos, dann
angriffslustig, verfluchten unsere Männer mit Schmerzzaubern und fügten vielen
schwere Wunden zu. Nun die Fähigkeit des Herrn Leutnant, Waffen magisch zu
verzaubern, ermöglichte es uns, die Wesen heldenhaft zurückzuschlagen. Der Herr
Leutnant entdeckte des Weiteren, dass ein silbernes Armband, das in den Besitz
des Soldaten Ulmann Armenstein gelangte, für die rastlosen Erscheinungen
verantwortlich war. Er führte es den Toten zurück und beendete den Spuk. Meines
Schlafes beraubt, trat ich die Hundswache an. Mein Wachgenosse Soldat Alvis
Erzhammer lag verwundet dar nieder. So erklärte sich der Weibel Lormi Erdfeuer
dazu bereit, direkt nach vorheriger Wachschicht die Hundswache mit mir
anzutreten. Ich darf daher meinen Respekt dem Tosaker Soldatenstolz, dem
Zwergischen Geschlecht und Weibel Erdfeuer aussprechen. Die restliche Wache
lief ruhig ab. Zum Morgen erfolgte der ordnungsgemäße Appell, noch vor Ablauf
meiner verordneten Schlafenszeit, was mich natürlich in keinster Form an der
Teilnahme zum Morgenappell hinderte. In diesem wurde dem Rekruten Celan aus
Eschenheim die Beförderung zum Soldaten zuteil und die Verleihung des zweiten
Vornamens Turmherr, in Gedenken an Celans heldenhaftes Verhalten im Lande
Gallita. Dieser zweite Namen soll eine Sitte bei gebürtigen Hazlern sein.
Soldat Celan Turmherr aus Eschenheim fand auf Befehl des Herrn Leutnants hin
beim Kundschaften den geplünderten Leichnam der Soldatin Morvin Duriel. Sie
schien nicht geschändet worden zu sein, lediglich ihr Kram von Wert wurde
gestohlen. Gewiss ein Raubüberfall. Wir nahmen an, dass Sie das Feuer anbetete
und übergaben Ihren Leichnam somit dem Feuer beim Morgenappell, und huldigten Ihrem
Leben und Dienst mit Gebet und Schweigeminute. Mich traf es besonders schwer,
da ich Soldat Duriel mit dem Rekrutierungsvertrag damals persönlich in Dienst
nahm und sie ausbildete, aber mir nicht die Ehre zuteil wurde, mit ihr zusammen
kämpfend zu sterben, sondern sie allein dem Schicksal zu überlassen, von einer
Bande ehrenloser Hurenkinder getötet und beraubt zu werden. Leider ließ unser
Auftrag keine Verfolgung jenes Mörderpacks zu.
Noch vor der Mittagssonne am 21. Tage des 9. Mondes, erfolgten wiederholt
selbstmörderische Angriffe der Sklavenjäger. Der Medicus Soldat Armenstein
pflegte sowohl wiederholt die unseren als auch die Angehörigen der Expedition.
Tote zu beklagen hatten wir bei den Scharmützeln auf Tosaker Seite nicht. Im
Laufe der Tagessonne wurden Gerüchte laut von einer Maschine. Solange sie
laufe, sei unsere Welt sicher, doch würde sie abgeschaltet werden, drohe
Untergang und Gefahr. Auch überkamen Soldat Armenstein und meine Person
Visionen. Hierbei ging es um die Kugeln, einen magischen Zahn und einen Altar
der mit der Maschine zusammenhing. Ich darf erwähnen, dass diese Informationen
sehr verwirrend waren und nur schwer zusammenzufügen waren. Doch passten
erworbene Teile einer Schatzkarte hingegen wunderbar zusammen. Auf Befehl des Herrn
Leutnants nahm ich mit Soldaten Celan Turmherr aus Eschenheim und Soldat Alvis
Erzhammer die Suche mitsamt weiterer angehöriger der Expedition auf. Die
Fremden hießen Galliard, Galadrel, Linn und eine unbekannte Waldelbe. Linn war
mir zwar als bekennendes chaotisches und dämonengleiches Geschöpf, doch fand
Sie zum Orte des Schatzes. Dort fanden wir Geister vor. Die Waldelbe
verzauberte unsere Waffen mit Arkaner Kraft, und zu siebt trotzen wir mehreren
Wellen dieser Erscheinungen. Wir nahmen dann Kontakt zu einem rachsüchtigen
Geistermädchen auf. Das Gespenst erzählte von wirren Dingen, so sei ihr Name
Ratte, und ihre Katze hieß zu Lebzeiten Zähnchen. Eine Anspielung auf den
magischen Zahn? Die Frage blieb ungeklärt, denn die dämonische Linn hatte
offenbar viel übrig für das Spukkind. Ich traute meinen Augen kaum, aber die
Ketzerin tröstete das Kind, und Liebe und Geborgenheit erlösten den Geist. Ich
grub in der feuchten Walderde mit den Oberschenkelknochen des Geistes,
natürlich Pataras um Erlaubnis betend, nach der Schatzkiste. Wir teilten den
Fund unter uns Sieben auf. Ich erbeutete neben Gold und Geschmeide einen Dolch,
einen Silberbarren und einen Diamanten. Alles soll Tosak dienen: Gold und
Zierrat kommen in die Soldkasse und zum Schrein Pataras, um für meine
Grabschändung zu büßen, der Dolch wird durch meine Hand wider Tosaks Feinde
geführt und der Diamant wird von mir dem Herrn Leutnant übergeben. Diesen
könnte er für seine magischen Künste gebrauchen. Den Silberbarren werde ich von
Meisterschmied Samuel Finch zu einer Waffe schmieden lassen, die auch
bestialische Wesenheiten zur Strecken bringen wird.
Kaum von mit Soldat Alvis und Soldat Celan zurückgekehrt, konnten wir noch
nicht einmal fertig Bericht erstatten und Essen fassen, so erfolgte ein Großangriff
der Sklavenjäger. Mittels ekelerregendem, feigen Lähmungsgift überwanden Sie
unsere Formation und schlugen uns nieder. In meiner Ohnmacht nahm ich war, wie
ich davongetragen wurde. Als ich aus dem Delirium langsam erwachte, war ich vom
Lähmungsgift gefesselt. Ich sah Soldat Finch bei mir, er war ebenfalls
paralysiert. Ich kämpfte über gut 30 Augenblicke unter Gebet zu Pataras gegen
das Gift an, und zog zitternd den Stiefeldolch. Immer wieder wurde er mir
lachend entrissen und mir die Finger gebrochen. Über uns stand eine Hexe, die
uns nach und nach unserer Lebenskraft beraubte. Ich betete zu Pataras für einen
kämpfenden Tod. Benommen nahm ich dann im finsteren Wald zwanzig Schritt
entfernt sechs Tosaker Schilde wahr - die tapfer gegen 40 Mann an dunklen Elfen
standen. Nach und nach kamen weitere Expeditionsangehörige aus dem Posten und
bildeten eine Streitmacht, die in einem lange dauernden Gefecht die Elfen
zurückschlugen, doch leider zu spät: Die Hexe zertrat einen Runenstein und
deaktivierte damit die Maschine. Die Schlacht ward verloren. Ohne einen
ruhmreichen Tod zu erleiden wurde ich gefunden und von einem Barden und Magier
mit ihrer Lebenskraft beschenkt. Auch wurde Samuel Finch mit der Lebenskraft
von Soldat Celan Turmherr aus Eschenheim gerettet. Wir wurden ins Lager
gebracht und unsere Wunden vom Medicus versorgt. So endete der denkwürdige,
merkwürdige Expeditionseinsatz ohne Führung, ohne Audienz bei ihrer königlichen
Hoheit, ohne verhandelte Belohnung im Krankenbett. Am nächsten Tage reisten wir
ab, und überließen die Maschine den habgierigen Händen adeliger Emporkömmlinge
und anderen "Expeditionsangehörigen".
Mit ehrerbietensten Grüßen
Girion Grenzherr
Weibel des Tosaker Heeres
Im Dienste ihrer erlauchten Komtess Sophie von Tosak, rechtmäßige Erbin
der Regentschaft der Grafschaft Tosak
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